hot topic "Kryptoagilität"

Termin: 15.05.2025
Dauer: 10:00-17:00
Ort: Fraunhofer SIT
Rheinstraße 75
64295 Darmstadt
Diese Veranstaltung wird als Weiterbildung im Sinne der T.I.S.P.-Rezertifizierung anerkannt

Programm

10:00
Begrüßung und Moderation
Michael Kreutzer
Fraunhofer SIT / ATHENE
Michael Kreutzer
10:10
Manfred Lochter
BSI
Agile und hybride Kryptografie aus der Sicht des BSI
10:50
Holger von Rhein
HiSolutions AG
IT-Grundschutz: Das Krypto-Kataster in der Praxis

Das Krypto-Kataster ist eine IT-Grundschutz-Maßnahme des BSIs zur Inventarisierung der eingesetzten Kryptographie. Es bietet einen Rahmen zur systematischen Erfassung und Überwachung und kann als Schritt in Richtung Krypto-Agilität betrachtet werden. Wo das Kryptokonzept den angestrebten Soll-Zustand darstellt, kann das Krypto-Kataster den tatsächlichen Ist-Zustand dokumentieren. Es gibt Ansätze zur Umsetzung, aber auch Herausforderungen für ein funktionierendes Krypto-Kataster.

11:30 Kaffeepause (20 Min)
11:50
Falko Strenzke
MTG AG
Kryptoagilität in der Standardisierung der IETF

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit der Kryptoagilität in den aktuellen Standardentwürfen für PQ Algorithmen in den IETF Arbeitsgruppen LAMPS, welche die Vorgaben für für X.509 und Cryptographic Message Syntax (CMS) erarbeitet, und OpenPGP. Wir untersuchen, welche Vorstellungen im Hinblick auf Kryptoagilität z.B. bei der Kombination von PQ Algorithmen derzeit in der IETF vorherrscht und wie die aktuellen Standardentwürfe die von NIST spezifizierten Verfahren verwenden.

Dabei stellt sich unter anderem heraus, dass die Protokolle die Vielseitigkeit speziell der Signaturverfahren, wie sie von NIST spezifiziert sind, einschränken, um ein einheitliches und einfaches Interface zum Benutzer zu bieten.

Wir gehen auch ein auf die Unterschiede bezüglich der Kryptoagilität zwischen OpenPGP und dessen neuen Konkurrenzprotokoll LibrePGP, welches von der weit verbreiteten GnuPG Applikation umgesetzt wird und auf die Integration von Gegenmaßnahmen gegen Protokollschwächen in CMS.

12:30
Johanna Henrich
Hochschule Darmstadt
Johanna Henrich
Hybridisierung und Kryptoagilität - Zusammenhänge, Chancen und Herausforderungen am Beispiel TLS 1.3

Hybridisierung von kryptografischen Algorithmen im Kontext der Kryptoagilität, insbesondere im Zeitalter der Post-Quanten-Kryptografe (PQC), steht für die Verwendung mehrerer kryptographischer Algorithmen, welche dem selben Zweck dienen und die selben Sicherheitsziele anstreben. Die Algorithmen werden so miteinander kombiniert, dass Sicherheit gewährleistet ist, so lange mindestens eines der Verfahren nicht gebrochen wird. Das Konzept der Hybridisierung kann die Sicherheit des Systems durch Diversifkation erhöhen, eine Übergangsstrategie zwischen kryptografschen Standards darstellen und zukünftige Updates vereinfachen. Hybride Lösungen sind somit eine relevante Option, um die Kryptoagilität in einem System zu steigern.

In den Entwürfen der IETF zur Integration von PQC-Algorithmen in das Sicherheitsprotokoll TLS (Stebila et al., 2025) und die dort verwendeten digitalen Zertifkate (Bindel et al., 2025) wurden hybride Lösungen berücksichtigt. Bei Verwendung hybrider Lösungen gilt es jedoch, Herausforderungen im Bezug auf die Performance bei Laufzeit und Übertragung, die Komplexität bei Implementierung und Betrieb und die Vertrauenswürdigkeit in die neuen Verfahren und Konzepte zu berücksichtigen.

In diesem Vortrag sollen die Grundkonzepte der Hybridisierung vorgestellt und anhand der Umsetzung in TLS bewertet werden. Dabei wird der aktuelle Stand im Hinblick auf die Hybridisierung in TLS 1.3 beleuchtet und es werden mögliche zukünftige Entwicklungen diskutiert. Es soll insbesondere darauf eingegangen werden, wie das Konzept der Hybridisierung in TLS eingebettet werden kann, ob das Protokoll von den beschriebenen Herausforderungen betroffen ist und inwieweit diese gelöst werden können. Dabei gehen wir unter anderem auf die Auswirkungen hinsichtlich der Performanz des TLS-Handshakes ein, welche im Rahmen unserer Forschungsarbeiten vielfältig untersucht wurden.

13:10 Mittagspause (50 Min)
14:00
Christian Näther
XITASO GmbH
Auf dem Weg zu einem gemeinsamen Verständnis von kryptographischer Agilität: Eine Auseinandersetzung mit Theorie und Praxis

Kryptografische Agilität gewinnt immer mehr an Aufmerksamkeit, da sie eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der kryptografischen Sicherheit in einer sich schnell entwickelnden technologischen Landschaft spielt.

Trotz seiner zunehmenden Bedeutung ist der Begriff der kryptografischen Agilität jedoch nach wie vor nur vage definiert, und es besteht kein eindeutiger Konsens über seine genaue Bedeutung.

Dieser Mangel an Klarheit stellt eine Herausforderung dar, da der Bedarf an Agilität mit dem Auftreten neuer kryptografischer Schwachstellen und Bedrohungen immer dringender wird, was eine Klärung und Verfeinerung des Begriffs der kryptografischen Agilität erforderlich macht.

In diesem Vortrag stellen wir unsere Konzepte für kryptografische Agilität und Interoperabilität vor, die auf unserer Literaturrecherche basieren.

Anschließend werden wir die Anwendung unserer Konzepte auf einen realen Anwendungsfall demonstrieren, aus dem wir die Praxistauglichkeit unserer Konzepte ableiten.

14:40
Silvio Dragone
IBM
Silvio Dragone
tbd
15:20 Kaffeepause (20 Min)
15:40
Karolin Varner
Max Planck Institute für Sicherheit und Privatsphäre (MPI-SP) & Rosenpass e.V.
Wanja Zaeske
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Institut für Flugsystemtechnik & Rosenpass e.V.
Sicherheit2: Das Zusammenspiel von Safety & Security im Fokus der Kryptoagilität

Technische Entwicklungen in Bereichen mit den höchsten Anforderungen an Safety oder Security nutzen besonders rigorose Prozesse zur Qualitätssicherung. Im Prinzip ähneln sich die Methoden, die in Safety-Kritischen Bereichen (Luftfahrt, Automobil, Automatisierungstechnik und Medical) und in Security-Kritischen Bereichen (z.B. Kryptografie) genutzt werden, und doch unterscheiden sich die konkreten Prozesse und Standards teilweise so erheblich, dass der Versuch, den Anforderungen aus beiden Bereichen zu genügen, zum Konflikt führt. All das, obwohl großes Potential besteht, Techniken aus dem einen Bereich in den anderen zu übernehmen.

Wir beleuchten in unserem Vortrag, was Sicherheit in beiden Ausprägungen bedeutet. Am Fallbeispiel der Avionik erläutern wir die Gemeinsamkeiten und scheinbaren Konflikte und berichten, welche Schritte in unserer Arbeit “Agile, Post-quantum Secure Cryptography in Avionics” diese Konflikte auflösen.

Abschließend erarbeiten wir konkrete Empfehlungen, um die Prozesse aus beiden Systemen zu verbinden und entwickeln ein Rezept für Kryptoagilität in safety-kritischen Bereiche.

16:20
Alle Vortragenden
Diskussionsrunde

u.a. mit Dr. Markus Rückert von der European Space Agency

16:50
Michael Kreutzer
Fraunhofer SIT / ATHENE
Verabschiedung und Ausblick

Anmeldung und Preise

Generell können Sie sich bis zum Veranstaltungstag anmelden. Stichtag für eine Anmeldung zum Frühbucherrabatt ist der 05.05.2025, danach gilt der normale Teilnehmerbetrag. Um den Workshop optimal vorbereiten zu können bitten wir Sie, von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen. Für Schüler, Auszubildende und Studenten können Sonderkonditionen eingeräumt werden.

Bei Anmeldung ... bis zum Stichtag nach dem Stichtag
Teilnahmegebühr des Workshops 350,00 € 400,00 €
für Inhaber eines CAST-Leistungspaketes 175,00 € 200,00 €

Alle Preise inkl. 7% MwSt.

Informationen zum CAST Leistungspaket finden Sie hier.

Informationen und Kontakt

Wenn Sie noch Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:

Moderation

Dr. Michael Kreutzer
Fraunhofer SIT / ATHENE
E-Mail:

Administration

Simone Zimmermann
CAST e.V.
Tel.: +49 6151 869-230
E-Mail:

Bitte beachten Sie, dass wir Anmeldungen zu unseren Veranstaltungen nur über das Online-Formular nicht jedoch über unsere Fax-Nummern entgegen nehmen können.

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