Die Presse über uns

Im Dienste der Datensicherheit

Presseinformation INI-GraphicsNet - 36/99
29.09.1999

CAST - Neues Forum im Darmstädter Zentrum für Graphische Datenverarbeitung

Wie schütze ich meine elektronischen mails vor unberechigtem Zugriff? Wie sicher sind meine persönlichen medizinischen Patientendaten bei meinem Arzt? Diese und ähnliche Fragestellungen der Sicherheitstechnologie sind durch das Internet als weltumspannendes Netzwerk der Daten- und Informationsbereitstellung und deren Austausch in den Vordergrund gerückt.
In zunehmenden Maße nutzen wir im Netz die Möglichkeiten uns zu präsentieren, mit Kunden, Zulieferern und Partnern zu kommunizieren, Abläufe zu organisieren, Geschäfte abzuwickeln und Kosten zu reduzieren. Damit steigt in gleichem Maße das Risiko unlauterer Absichten, beispielsweise durch Industriespionage und mißgünstige Konkurrenten.

Kompetente Hilfe bietet jetzt CAST, das neue Forum für Sicherheitstechnologie in Darmstadt CAST, das Competence Center for Applied Security Technology, wird am Mittwoch, den 13. Oktober 1999 im Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) gegründet. "Damit setzen wir die Gründung unserer erfolgreichen, themen- und lokalspezifischen Foren im ZGDV fort und leisten auch im Bereich der Sicherheitstechnologie unseren Beitrag zur Realisierung des Transfers von Technologie und Know-How zwischen Forschung und Praxis", so Prof. José L. Encarnação, Vorstandsvorsitzender des ZGDV.
Zukünftig wird CAST seine Dienstleistungen im Bereich der Sicherheit moderner Informationstechnologien mit Schwerpunkt auf dem Internet anbieten. Das Dienstleitungsspektrum umfasst u.a. die Aus- und Weiterbildung im Kontext von IT-Sicherheit, den Informations- und Erfahrungsaustausch, die Organisation und Durchführung von Workshops, Konferenzen und weiteren themenspezifisch relevanten Veranstaltungen, die Konzeption und Umsetzung der Öffentlichkeitsarbeit, die Bereitstellung von Beratungskompetenz, die Evaluierung von Sicherheitslösungen, das gemeinsame Konzipieren von Prototypen und das Durchführen und Evaluieren von Feldversuchen für dieses Gebiet.
Ob es sich um das Anbinden eines einfach zu bedienenden sicheren Systems für elektronische Post handelt, um die Errichtung eines sicheren Netzwerkes mit Übergang zum Internet, um verteilte virtuelle private Netze, die Einrichtung einer Public-Key-Infrastruktur oder etwa den Aufbau eines Electronic Commerce Dienstes - das CAST, Forum im Zentrum für Graphische Datenverarbeitung bietet umfangreiche Hilfe. Es dient als Ansprechpartner für das IT-Sicherheits-Know-How am Wissenschaftsstandort Darmstadt. Es vermittelt bedarfsgerecht Wissen über IT-Sicherheitstechnologie auf allen Ausbildungsebenen. Dies umfasst einen Studienschwerpunkt IT-Sicherheit an der TU-Darmstadt und berufsbegleitende Fortbildung. Dabei werden besonders die Anwender bei Auswahl und Einsatz von adäquater Sicherheitstechnologie unterstützt.
Electronic mails und gespeicherte Daten werden durch Verschlüsselung vor unberechtigtem Zugriff geschützt. Dazu werden sichere Verschlüsselungsverfahren entwickelt und in plattformunabhängigen Implementierungen bereitgestellt.
Verbindliche Dokumente wie z.B. Kaufverträge werden elektronisch signiert. Digitale Signaturen beziehen ihre Sicherheit aus schwierigen mathematischen Berechnungsproblemen. Sie bilden die Basistechnologie für viele Sicherheitsanwendungen.
Zum Schutz elektronischer Inhalte werden Verfahren zum Einbringen von elektronischen Wasserzeichen entwickelt, mit denen urheberrechtlich geschützte Inhalte markiert und ein Mißbrauch verfolgt werden kann. Firewalls sind zum sine qua non der Netzwerktechnik avanciert, wenn es darum geht, sich gegen Angriffe über dritte Netze zu schützen, getrennte innerbetriebliche Sicherheitsdomänen einzurichten oder mittels Virtual Private Networks (VPNs) über Weitverkehrsverbindungen ein privates Intranet zu simulieren.
Ergänzend zu sicherer Authentifikation, verbindlichen Transaktionen, elektronischen Verträgen und der Anbindung an Payment Gatways bilden diese Technologien die Grundlage für die sichere Abwicklung von Electronic Commerce Diensten. Biometrische Verfahren zur Identifikation können eine wesentliche Vereinfachung der Bedienung von Systemen bei teilweise höherer Sicherheit bewirken. Das Risiko "Paßwort" läßt sich in einigen Bereichen durch ein freundliches Lächeln in die Kamera des Iris-Scanners oder durch Daumendruck auf einen Fingerabdruck-Scanner ersetzen. Hohe Kosten der Softwareverteilung bei wechselnden Anforderungen lassen sich durch Einsatz von Mobilen Agenten lösen. Entsprechende Sicherheitsmodelle machen diese Technologie dabei einsatztauglich.
Zusätzliche Hardware wie beispielsweise SmartCards ermöglichen eine Dezentralisierung und Erhöhung des Sicherheitsniveaus wie auch die benutzerfreundliche Kombination mehrerer Berechtigungsverfahren über einen einheitlichen Mechanismus (Single Sign-On).
Virtual Private Networks, sichere Email-Systeme, electronic Commerce und viele andere Sicherheitstechnologien benötigen Public-Key-Infrastrukturen (PKI), in denen die geheimen und öffentlichen Schlüssel erzeugt und verwaltet werden und die Dokumente mit fälschungssicheren Zeitstempeln versehen können. Solche Infrastrukturen müssen sicher, portabel, skalierbar und benutzerfreundlich sein. Vor allem aber müssen sie flexibel sein: Unsichere Teilkomponenten müssen leicht ersetzt werden können.
Das CAST Forum bündelt die Kompetenzen der Abteilung Sicherheitstechnologie für Graphik und Kommunikationssysteme am Fraunhofer-IGD mit dem Fachgebiet Kryptographie, Computeralgebra und Verteilte Systeme an der Technischen Universität Darmstadt und versteht sich als offenes Netzwerk von Kompetenzträgern, an das industrielle Partner sowie eine Reihe von kleinen und mittleren Unternehmen angeschlossen sind.

Das internationale Netzwerk der Graphischen Datenverarbeitung (INI-GraphicsNet) besteht aus dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), dem Zentrum für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV) e.V. und dem Fachgebiet Graphisch-Interaktive Systeme (GRIS) der Technischen Universität Darmstadt sowie den Außenstellen und externen Standorten von Fraunhofer-IGD und ZGDV. Innerhalb des Netzverbundes sind an fünf Standorten in Europa, USA und Asien über 300 Mitarbeiter sowie mehr als 450 wissenschaftliche Hilfskräfte beschäftigt. Bei einem Haushalt von ca. 70 Millionen DM stellt es weltweit den größten Schwerpunkt für diese IuK-Technologie im Bereich F&E dar.