Presseinformation INI-GraphicsNet - 22/00
08.06.2000
Der Virus "I love you" legte Anfang Mai mehr als drei Millionen Rechner
rund um den Globus lahm und zeigte wie groß die Sicherheitslücken
im World Wide Web (WWW) sind. Die Hacker verursachten Schäden in
Milliardenhöhe, denn sie trafen die moderne Volkswirtschaft an ihrer
Achillesferse - den elektronischen Datenkanälen. Unternehmen, Organisationen
und staatlichen Stellen mussten feststellen, dass sie bereits heute in
hohem Maße vom World Wide Web abhängig sind. Das weltweite
Datennetz hat sich innerhalb kurzer Zeit zu einem zentralen Informations-
und Kommunikationsmedium entwickelt. Es bietet die unverzichtbare Infrastruktur
für interne und externe Geschäftsprozesse. Sicherheit und Stabilität
globaler Ökonomien beruhen somit im kommenden digitalen Zeitalter
auf der Sicherheit des Internets.
Der elektronische Handel erschließt sich weltweit ständig neue
Märkte und verheißt enorme Wachstumsraten - auch in Deutschland.
Gleichzeitig steigen die potentiellen Sicherheitslücken, denn in
der globalen Einkaufsstraße werden Kreditkartennummern übertragen
und andere sensible Finanztransaktionen getätigt sowie wichtige Informationen
zwischen Unternehmen ausgetauscht.
"Der rapide zunehmende elektronische Geschäftsverkehr macht die Web-Browser
und Web-Server zu äußerst attraktiven Zielen für Angreifer
mit unlauteren Absichten", so Dr. Christoph Busch, Leiter der Abteilung
Sicherheitstechnologie für Graphik- und Kommunikationssysteme am
Fraunhofer IGD. Web-Server sind ein Sicherheitsrisiko für die lokalen
Netze auf denen sie betrieben werden. Für die wachsende Computer-Kriminalität
sorgen nicht zuletzt auch alle Personen, die unbedacht die Web-Browser
nutzen. Im Netz zu surfen ist für Millionen Menschen zur wichtigen
Freizeitbeschäftigung geworden; sie bewegen sich scheinbar anonym
und sicher im Ozean der Informationen und Unterhaltungsangebote. Doch
sie hinterlassen dabei ihre persönlichen Nutzerprofile und Spuren.
Wirklich gefährlich für ihre Rechner sind jedoch Viren, die
sich mit aktiven Webinhalten wie AktiveX und Java-Applets einschleusen.
"Jeder Web-Server ist ein Fenster zu einem lokalen Netzwerk. Durch dieses
Fenster kann jeder Internet-Nutzer hineinschauen, es bietet aber auch
jedem Internet-Kriminellen eine Angriffsfläche zum Ausspähen,
oft sogar zum Hineinklettern", beschreibt Markus Ruppert, Geschäftsführer
des CAST-Forums. So können Firmengeheimnisse ausspioniert, Kundendaten
zerstört bzw. entwendet oder obszöne Bilder auf den Seiten von
Behörden platziert werden.
Web-Administratoren und Web-Surfer, für beide Gruppen ist es enorm
wichtig, die Sicherheitsrisiken des WWW zu kennen und entsprechende Schutzmaßnahmen
zu treffen. Deshalb richtet sich der Workshop an Anwender und Anbieter
gleichermaßen.
Workshop "Web-Security"
Zeit: Donnerstag, 29. Juni 2000, 10:00 - 17:15 Uhr
Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD),
Rundeturmstraße 6, Darmstadt
Die Veranstaltung wird ausgerichtet vom Competence Center for Applied
Security Technology (CAST), einem Forum des Zentrums für Graphische
Datenverarbeitung (ZGDV).
Experten aus Forschung, Unternehmen und staatlichen Institutionen stellen
zum einen die potentiellen Gefahren und zum anderen wirksame Sicherheitskonzepte
rund ums Web vor.