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Smartcards - Technik und Anwendungen

Presseinformation INI-GraphicsNet - 36/00
10.10.2000

Ein paar Mausklicke genügen und schon sind die Tickets gebucht, die Bücher, Möbel und Kleidungsstücke bestellt. Kein Wunder, dass immer mehr Menschen ihre Einkäufe und Banküberweisungen schnell und bequem vom heimischen PC aus erledigen - mittels UMTS zukünftig auch ortsungebunden über das Handy. Der elektronische Handel erschließt weltweit ständig neue Märkte und verheißt enorme Wachstumsraten. Dennoch halten Sicherheitsbedenken viele Unternehmen und Endverbraucher davon ab, in den Geschäftsverkehr via Internet einzusteigen. Zu Recht, denn das Internet wird für viele Händler und Banken zum Verlustgeschäft, wenn sie Kreditkarten als Zahlungsmittel akzeptieren. Der Kreditkartenbetrug nimmt dramatisch zu. Deshalb fordern Experten, auf sichere Zahlungssysteme mit Zertifizierungskomponenten umzusteigen. "Die Smartcard und ihr Einsatz in sicheren Anwendungen nimmt dabei eine Schlüsselrolle ein", so Dr. Christoph Busch, Leiter der Abteilung Sicherheitstechnologien für Graphik- und Kommunikationssysteme am Fraunhofer IGD in Darmstadt.

Zwar gehört inzwischen die verschlüsselte und somit geschützte Übertragung von sensiblen Kreditkartennummern zur Basis eines jeden Internet-Zugangsprogrammes. Doch für ein sicheres E-Commerce reicht das nicht aus. Wirkliche Sicherheit verspricht die digitale Signatur und die sichere Nutzung des privaten Schlüssels auf der Smartcard, einer Plastikkarte mit Computerchip: Der Computer erzeugt aus dem zu unterzeichnenden Dokument auf eine eindeutige Weise eine Kennzahl, aus der die Smartcard mit Hilfe des privaten Schlüssels des Signierenden eine sehr lange Ziffernfolge errechnet - die digitale Signatur. Diese stellt eine Art elektronisches Siegel dar. Das Verfahren eignet sich für die Verifizierung und damit sichere, d.h. authentische und integritätsgesicherte Übermittlung von allen sensiblen Informationen: Ärzte können gefahrlos Patientendaten austauschen, Geschäftspartner können Verträge elektronisch unterzeichnen und die Stadtverwaltung akzeptiert digital signierte Steuererklärungen, die Bürger via Internet abgeben.

Technischen Aspekten der Smartcard, Fragen der Normierung und des Einsatzes der Karten in der Praxis widmet sich der Workshop "Smartcards - Technik und Anwendungen"

Die Veranstaltung wird ausgerichtet vom Competence Center for Applied Security Technology (CAST), einem Forum des Zentrums für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV).

Moderiert von Bruno Struif, dem Vorsitzenden des Smartcard-Normungsausschusses DIN NI-17.4 und Smartcard-Forschungsgruppenleiter der GMD, berichten Experten aus Unternehmen von den Einsatzmöglichkeiten der Smartcards als Geldkarten, elektronischer Dienst- oder Konzernausweis. Daneben zeigen die Referenten Anwendungsfelder wie Telebanking oder UMTS auf, verdeutlichen Interpreter-Konzepte und beschreiben die spezifischen Anforderungen an Security Controller. Einblicke zum Stand bzw. zu neuen Themen der Smartcard-Normierung gibt Bruno Struif in seinem Vortrag. So beleuchtet er u.a. auch Fragen der biometrischen Verifikation in Smartcards.