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Data Hiding

Presseinformation INI-GraphicsNet - 41/00
01.11.2000

Die Zukunft von Hörfunk, Film und Fernsehen ist digital. Diese Medien werden in einigen Jahren fast ausschließlich elektronisch produziert und auch verbreitet. Die Folge wird ein Vielzahl neuer Medienangebote sein - von "Video-on-demand" bis zum interaktiven und individuellen Fernsehen. Doch die neue Vielfalt birgt auch große Risiken: Leichter als bisher können Bilder und Töne vervielfältigt, manipuliert oder als eigene Creation ausgegeben werden. Schon heute zeigen Millionen von Internet-Nutzern wie einfach es ist, per Mausklick Bilder von Agenturen, Videos oder Musikstücke auf den heimischen PC zu laden. Sie verstoßen dabei allerdings sehr häufig gegen Urheberrechte. Eine hervorragende Möglichkeit, die illegale Nutzung multimedialer Daten zu bekämpfen, sind unsichtbare digitale Wasserzeichen. Diese bestehen aus kleinen Veränderungen in den Frequenzen von Bild-, Video- und Audiodaten, die für Auge und Ohr nicht wahrnehmbar sind. Mit diesen steganografischen Verfahren können Multimedia-Daten mit Copyright-Vermerken u.ä. nicht nur eindeutig gekennzeichnet werden: "Wir haben unsichtbare digitale Wasserzeichen entwickelt, die auch in analogen Kopien von digitalen Medien nachweisbar sind. Damit lässt sich gegebenenfalls der Verursacher einer illegalen Nutzung aufspüren und wegen solcher Rechteverletzungen belangen," erläutert Dr. Christoph Busch, Leiter der Abteilung Sicherheitstechnologie für Graphik und Kommunikationssysteme am Fraunhofer IGD. Das Institut nimmt seit Jahren eine weltweit führende Rolle in der Entwicklung von digitalen Wasserzeichen ein und integriert diese Verfahren in umfassende Schutz- und Managementsysteme für die Multimedia-Kommunikation. So können zum einen Bilder, Filme oder Musikstücke urheberrechtlich geschützt werden. Weitere Anwendungen sind das Einbringen von so genannten Fingerprints in personalisierte Daten, der Integritätsnachweis von Dokumenten oder auch die automatische Indexierung von Inhalten.

Die European Broadcasting Union (EBU) hat erstmals zur Fußballweltmeisterschaft 1998 unsichtbare und robuste Wasserzeichen des patentierten Darmstädter Verfahrens für digitale Wasserzeichen, SysCoP, eingesetzt - und so erfolgreich die Urheberrechte geschützt. Insbesondere die Rundfunk- und Fernsehsender sind am Copyright-Schutz interessiert, denn sie zahlen enorme Summen für die Übertragungsrechte an Spielfilmen, Sportveranstaltungen oder Konzerten. Dem Einsatz von digitalen Wasserzeichen für den Schutz von multimedialen Daten und Anwendungen aus dem Bereich Digital Rights Management widmet sich der Workshop "Data Hiding"

Zeit: Freitag, 24. November 2000, 9:00-15:45 Uhr
Ort: Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung (IGD), Rundeturmstrasse 6, Darmstadt

Die Veranstaltung wird ausgerichtet vom Competence Center for Applied Security Technology (CAST), einem Forum des Zentrums für Graphische Datenverarbeitung (ZGDV), und der MediaSec Technologies GmbH, einem Spin-off des Fraunhofer IGD, das seit 1996 sehr erfolgreich Software auf dem Sektor Datensicherheit, u.a. patentierte Wasserzeichen-Technologie, entwickelt und vertreibt.

Für den Workshop konnten die Veranstalter renommierte Referenten gewinnen: Über die Anwendung von digitalen Wasserzeichen im Rundfunk und die Erfahrungen mit dieser Technologie berichtet Eddy Goray vom belgischen Hörfunk- und Fernsehsender RTBF. Goray ist zudem Gründer der Watermarking Task Force in der EBU und Experte in der digitalen Studioproduktion. Dr. August Katern, bei der Bertelsmann Media Group (BMG) zuständig für den Rechteschutz, berichtet über seine Erfahrungen mit digitalen Wasserzeichen und den Erwartungen seines Unternehmens zum Thema Urheberrechtsschutz. Weitere Referenten beleuchten Themen wie Sicherheitsmechanismen im Audio-on-demand und berichten über ihre Erfahrungen mit der Prüfung von Dokumenten auf Authentizität und Integrität. Zu rechtlichen Fragen wie Gerichtsverwertbarkeit und Beweiskraft der Technologie gibt Josef Brink vom Bundesministerium der Justiz Auskunft. Einen Überblick zu grundlegenden Konzepten, technologischen Aspekten und Einsatzmöglichkeiten der steganografischen Verfahren gibt Dr. Jan Vorbrüggen von der MediaSec Technologies GmbH.