Computer Zeitung - Nr. 29
19.07.2001
Überladene und unausgereifte Betriebssysteme sind eine der größten Bedrohungen der IT-Sicherheit, so das Ergebnis einer Sicherheitstagung des CAST-Forum.
"Obwohl Microsoft bei Web-Servern nur 30 Prozent Marktanteil hat,
stellt sie über 80 Prozent der kompromittierten Systeme",
bemängelt Tom Fischer, Sicherheitsexperte an der Uni Stuttgart.
Windows 2000 verschlimmere die Situation sogar noch, da dabei der lückenhafte
Internet Information Server (IIS) bei der Standardinstallation automatisch
aktiviert wird. Die Hälfte der Nutzer wisse dies gar nicht und
würde auch keine Schutzmaßnahmen treffen.
Berater Werner Metterhausen kritisierte zudem, dass Win 2000 viel zu
komplex sei und deshalb leicht Sicherheitsprobleme entständen.
Ähnliches zeichne sich bei Unix und Linux ab. Diese Systeme habe
man zwar prinzipiell im Griff, aber aufgrund des Markdrucks schlichen
sich auch hier zunehmend Programmierfehler ein. Noch schlimmer werde
die Situation mit dem Mobilboom, denn die Handheld-Betriebssysteme seien
schlicht unausgereift. Metterhausen: "Mobilgeräte sind mindestens
so viel Risiko wie Chance."